Dreharbeiten am 26.09.2013 für eine Sendung des MDR – ein Drehteam aus Leipzig zu Besuch

2013 – Monate Danach

Die Tage, Wochen und Monate nach der Gründung

Nun hatten wir unsere eigene Partei – eine Protestpartei der Laubenpieper?

Natürlich ist die Partei aus Protest entstanden und trug in ihrem Namen die Gründer und den Gründungsort. Doch schon bei der Formulierung des Politischen Programms, kamen weitere Themen zur Sprache, die uns am Herzen lagen.

Der Schritt zu einer vollwertigen politischen Partei dauerte nur eine Stunde.

Am 8. und 9. August gaben sich die Medien die Klinken unserer Gartenpforten in die Hand. War es die Anteilnahme an unserem Kampf um die Parzellen oder der absolute Spaßfaktor Gartenpartei? Immerhin waren wir dankbar über die Berichte, es half uns.

Die Menschen vor den Bildschirmen, am Radio und hinter Zeitungsblättern erfuhren von unserer Parteigründung und das nicht nur im Land Sachsen-Anhalt.

Kurz nach der Gründung hatten wir schon 10 T-Shirt in Dunkelgrün mit der Aufschrift: Magdeburger Gartenpartei Wir bleiben !

Am 08.08.2013 – abgedruckt in der Magdeburger Volksstimme ein Artikel von Christopher Kissmann: „Stuttgart 21“ in Magdeburg: Kleingärtner in der Landeshauptstadt proben den Aufstand. Wir haben nicht geprobt, dazu war keine Zeit.

Roland Zander im Interview mit Reportern von MDR Fernsehen und Rundfunk am 09.08.2013.

Am Freitag den 09.08.2013 spricht Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper ein Machtwort. Ca. Vierzig Stunden nach der Parteigründung stoppt der OB von Magdeburg alle Baupläne.

Zeit zum Luft holen.

Man beachte den Satz im Artikel: Ich habe angeordnet, dass die Planungen, obwohl sie einvernehmlich abgestimmt waren, sofort eingestellt werden. Der Verrat lauert in den eigenen Reihen und gibt der Stadt die Steilvorlage.

Dreharbeiten am 26.09.2013 für eine Sendung des MDR – ein Drehteam aus Leipzig zu Besuch

Am 13.08.2013 trafen sich vier Vorstandsmitglieder der Partei mit zwei Vertretern des Verbandes der Gartenfreunde Magdeburg e.V.. Wir suchten das Gespräch über die beabsichtigte Bebauung unserer Parzellen. Es war uns nicht verständlich, dass man der Liquidation von drei Vereinen gegenüber der Stadt Magdeburg zugestimmt hat. Alle 162 Parzellen der Vereine waren voll belegt.

Es war ein sinnloses Treffen. Zunächst wurden wir gefragt, wie wir es uns erlauben können, im Parteiprogramm die Novellierung des Bundeskleingartengesetzes zu fordern. Einige Zeit später kam sogar die Erklärung mit dem Ziel der öffentlichen Meinungsbildung:

„Wir brauchen keine Gartenpartei“.

Einer Partei vorschreiben zu wollen, was sie für Ziele hat und ob sie existieren soll, grenzt schon an Realitätsminimierung. Die Antwort an diesem Tag war: Wartet doch den Bebauungsplan ab und was dabei herauskommt. Genau DAS wollten wir nicht.

Aus unserer Abordnung saßen ihnen drei altgediente Ingenieure gegenüber und sie dachte wir können nur Spaten von Harken unterscheiden. Zwar verabredeten wir künftig zusammen zu arbeiten doch dazu sollte es nicht kommen. Wir waren die Gartenzwerge, die nicht aufmucken dürfen, und bei den Theorien über Leerstand und demografischem Wandel auf die Knie fallen sollten. Demografischer Wandel bedeutet, dass die Pächter noch mit 80 Jahren in die Bäume klettern. Und Leerstand wird verursacht, durch die Ungewissheit, wie lange kann ich meinen Garten noch behalten, bis die Bagger kommen. Wie will man jungen Menschen einen Garten schmackhaft machen, mit überalterten Vorschriften aus dem Bundeskleingartengesetz und der Ansicht, dass Gartenland gleich Bauerwartungsland ist?

Kleingärten: Partei und Verband auf Kuschelkurs, leider nicht. Wir haben den Dialog gesucht und gehofft, dass der Verband sich hinter die Interessen seine Mitglieder stellt.

Am 12.12.2013 kommt Post vom Bundeswahlleiter. Einige Punkte der Satzung sollten überarbeitet werden, damit sie den Anforderungen des Parteiengesetzes entsprechen. Die notwendigen Änderungen können nur über einen Parteitag durchgeführt werden. Da auch eine Finanz- und Beitragsordnung gefordert wird, ist es auch notwendig, einen Schatzmeister in den Vorstand zu wählen. Der 1. außerordentliche Parteitag mit angeschlossener Wahlveranstaltung wird für den 01.02.2014 geplant.